S e h e n w u r d i g k e i t e n

M i l e t

Wenn Sie Priene hinter sich lassen und ihren Weg nach Süden fortsetzen, die Menderes Ebene durchquert haben, sehen Sie bald an ihrer linken Seite ein prächtiges Theater. Zweigen Sie gleich nach links ab, denn Sie sind am interessantesten und schönsten Grabungsort des Gebietes angekommen, in Milet.

In Milet in der Stadt , wo der berühmte Thales, der Historiker Hekataios, die Naturphilosophen Anaximenes und Anaximandros geboren wurden und aufwuchsen, lernten und lehrten. Über die ersten zeiträume Milets, die bis in die Mittlere Bronzezeit zurückreichen, gibt es keine zuverlässigen Kenntnisse. Funde von mykenischer Töpferware bei den Ausgrabungen läßt auf Seeleute aus Kreta schließen was von Strabon bestätigt wird. Homer jedoch schlägt als frühere Bewohner Karer vor. Was auch immer das richtige ist, man weiß, daß Milet besonders nach der großen ionischen Wanderung reichlich an Bedeutung gewann und im ägäischen Raum viele Kolonien gründete und durch den regen Handel zu Wohlstand gelangte.

Als die Stadt sich beim Ansturm der Perser der großen ionischen Erhebung anschloß, wurde sie verbrannt und zerstört, in der Mitte des 5 . Jh. v. Chr. jedoch erneut und planvoll aufgebaut. Seine glanzvolle Zeit erlebte Milet während der römischen Periode. Später verlor die Stadt an Bedeutung, denn wie in Ephesus und Priene verlandete der Hafen durch Schwemmsand und in byzantinischer Zeit verschwand die Stadt von der Bühne der Geschichte. Wenn Sie auch nicht speziell an Archäologie interessiert sind, werden Sie mit größter Bewunderung das Theater durchwandern, das die bedeutendste Ruine in Milet ist. Es ist im 2. Jhr. n. Chr. erbaut worden und in verhältnismäßig gutem Zustand bis heute erhalten. Dieses riesige Theater hat ein Fassungsvermögen von 15.000 Personen und ist mit seiner Kaiserloge und den unterirdischen Galerien ein wirklich eidrucksvolles Bauwerk.

Wenn Sie durch das Theater gehen und sich zum Grabungsgelände wenden , müssen Sie die Thermen der Faustina durchqueren. Versäumen Sie nicht, einen Blick in die Ilyas Ney Moschee zu werfen, die direkt neben dem Grabungsgelände liegt. Diese kleine, am Anfang des 15 . Jhr. erbaute Moschee ist ein interessantes Bauwerk aus der frühen türkisch – osmanischen Architektur, das durch seine Steinmetzarbeiten besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Beim großen Rundgang durch Milet sehen Sie die Lagerhaäuser für Weizen, das monumentale Tor der Agora, den Ratssaal der Stadt, ein Gymnasium, das Hafendenkmal und sein Tor, das Löwentor, den Heiligen Bezirk mit dem Delphinion und viele andere Ruinen, die Sie mit Sicherheit beeindrucken werden. Am Eingang zum Grabungsgelände liegt das kleine Museum, in dem Funde ausgestellt sind, die bei den Grabungen ans Tageslicht kamen. Sie haben allerdings nur zweitrangige Bedeutung.