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DIE GESCHICHTE ANATOLIENS UND DER TÜRKEI
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S e h e n w u r d i g k e i t e n

E p h e s u s

Es ist einer der größten und interessantesten Grabungsplätze der Welt, von der Ausdehnung und den reichhaltigen Austellungsstücken her. Ephesus bildet mit seiner Nähe zu Priene, Didyma, Milet sowie Bodrum, dem früheren Halikanassos zusammen das Zentrum der Ausgrabungsplätze an der Westküste von Anatolien und der Türkei. Zwei der Sieben Weltwunder finden Sie hier !

G e s c h i c h t e

Zuerst ließen sich die Leleger und Karer im 2. Jahrtausend v. Chr. hier nieder, eine erste Stadtgründung ging im 11. Jhr. v. Chr. von den Ioniern aus. Im 6. Jhr. v. Chr. mußte
  Ephesus sich der
Herrschaft der Achemeniden unterwerfen, nach einigen erfolglosen Erhebungen, mußte die Stadt auf den großen Eroberer, auf Alexander den Großen warten.

Nach seinem Tod fiel die Stadt in die Hände seines Generals Lychimachos, der sie an ihren heutigen Platz in das Tal zwischen Nachtigallen und Pionberg ( Bülbül und Panay dag ) verlegte.

Nach der Herrschaft des Königreiches Pergamon kam Ephesus unter die Herrschaft Roms und wurde eine der größten Städte der antiken Periode. Viele Kaiser schmückten die Stadt mit Kunstwerken . Der Artemis Tempel aus der hellenistischen Zeit gehört zu den Sieben Weltwundern !
Mit der Geburt des Christentums erlebte Ephesus noch größere Bedeutung ; um den starken Artemiskult zu vernichten, war der Apostel Paulus mehrfach gezwungen, hierher zu kommen und eine der sieben Kirchen der Apokalypse wurde in Ephesus gegründet.
Der Evangelist Johannes ließ sich in Ephesus nieder, lebte hier, schrieb hier sein Evangelium und die Mutter Maria hat die letzten Tage ihres Lebens hier zugebracht. Jesus hatte sie bei seiner Kreuzigung in den Schutz des Johannes gegeben.
Mitte des 3. Jhr. n. Chr. beim Einfall der Goten wurde die Stadt verbrannt und zerstört und erreichte nie wieder die Pracht ihrer früheren Tage. Nicht einmal das Ökumenische Konzil, in der ersten Hälfte des 5 . Jhr. konnte zu einer Wiederbelebung der Stadt beitragen. Der Schwemmsand des Flußes Kastro füllten den Hafen und ließ ihn verlanden, Sümpfe verursachten Malariaseuchen, so verlor Ephesus allmählich seine Bedeutung für den Handel und ging sehr schnell zurück.

G r a b u n g s g e l ä n d e

Der antike Platz liegt in der Ebene zwischen dem Bülbül – und Panayirberg und wird im allgemeinen vom Magnesischen Tor ( Osten ) aus beginnend in Richtung zum antiken Hafen ( nach Westen ) hinuntergehend durchwandert. Wenn man die Ruinen des pompösen Magnesischen Tors in der Stadtmauer des Lysimachos ( 3 . Jhr. v. Chr. ) und im 1. Jhr. n. Chr. Vom römischen Kaiser Vespasian erbaut durchschreitet, gelangt man in das Freilichtmuseum und sieht gleich rechts ein Bauwerk mit großen Mauern und Tonnengewölben. Es sind die römischen Bäder, die Termen des Varius.
Wenn man weitergeht, gelangt zu den Überresten der Wasserverteilungsanlage der damaligen Zeit, man sieht die Tonröhren an denen vorbei man zur oberen Straße und zur Staatsagora gelangt, die eine riesige Fläche bedeckt und wo auch Bauruinen von umliegenden Gebäuden zu sehen sind. Über einen Weg von eleganten und feinverzierten Säulen mit Kapitellen korinthischen und ionischen Stils gesäumt, gelangt man rechts zum Odeon, einem kleinen Theater.

O d e o n   u n d   R a t h a u s

Das im 2 . Jhr. n. Chr. errichtete Odeon war der Versammlungsort für die Senatoren.
Mit einer Sitzkapazität von 1400 Sitzen in 23 Reihen wurde es nicht nur für politische Versammlungen genutzt. Die Marmorplatten der oberen Reihen sind verloren gegangen, die der unteren Reihen noch in sehr gutem Zustand und die Greifenfüße, die als Schmuck der Treppenränder dienen, geben uns eine klaren Einblick von der Schönheit des Odeons. Gleich daneben liegt das Rathaus.

P r i t a n e u m

Aus dem Beginn des 3. Jhr. v. Chr. das seine Vollendung in der Zeit des Augustus fand, aber Veränderungen erfuhr.
An diesem heiligen Ort, Artemis, der Schutzgöttin der Stadt geweiht, brannte das Symbol der Stadt, das heilige Feuer und wurde von Kureten ständig mit Holz gespeist.

Die Ruinen der Räume, in denen sich hochgestellte Persönlichkeiten und Richter versammelten, sind noch zu sehen. Hier wurden zwei Statuen der Artemis "Polimastros" ( der vielbrüstigen Artemis ) in sehr gutem Zustand gefunden, sie sind heute im Museum von Sel
çuk ausgestellt.

D i e   K u r e t e n s t r a ß e :

Am Weg vom Rathaus aus, nach unten sieht man vergitterte Löcher an der Hauptstraße entlang, die Hauptkanalisation, die seinerzeit bis ans Meer führte. Alle Nebenleitungen führten in diese Hauptkanalisation.

Diese Hauptstraße die unter Toren hindurch bis zur Celsius Bibliothek führt, wird diese, "Die Straße der Kureten" genannt, weil auf ihr die Priester, die wahrscheinlich aus Kreta kamen und deshalb Kureten hießen, ständig Holz für das heilige Feuer trugen. Jeder der ihnen begegnete, mußte ausweichen.
Zwischen Denkmalbasen mit Reliefs von Hermes und Kadus, dem Schlangenteich gelangt man zum Platz des Domitians.

Hier befindet sich rechts ein Denkmalsockel, der wahrscheinlich einem Standbild gehörte, daß die Verwaltung der Stadt dem Architekten der Aquädukte Gaius Memmius errichtet hatte, einem Enkel des Diktators Sulla. An der linken Seite des Platzes liegt der restaurierte Brunnen des Polio, und gegenüber ein restauriertes Fundamt das dem Kaiser Domitian geweihten Tempels.
Wenn man durch das Tor des Herakles weiter abwärts geht, kann man sich an Hand der Denkmalsockel der Säulen und der Ladeneingänge die sich dahinter aneinanderreihen ein Bild von der Schönheit dieses Weges in der antiken Zeit machen.

Ein bißchen weiter entdeckt man den monumentalen Brunnen aus der Zeit des Kaisers Trajan und links am Wege die Hanghäuser, den Stadtteil der Reichen. Rechts liegen der Reihe nach die Thermen der Scholastika, der Hadrians Tempel und das Gebiet, in dem sich die Latrinen befinden.
Die Grabungen in den Hanghäusern sind im großen Maße beendet, es wurden Häuser mit Mosaikwänden verziert freigelegt. Die architektonische Ordnung dieser Häuser gibt klare Aufschlüße über das Familienleben dieser Zeit.

Die Thermen der Scholastika gehen auf das 1. Jhr. v. Chr. zurück und sind im 4 . Jhr. von Grund auf restauriert worden. Wir sehen hier die vier Grundräume eines römischen Bades; das Apoditarium den Raum für die Kleidung, das Frigidarium, den Raum mit dem Kaltwasserbecken, das Tepidarium, den Raum für laue Bäder und das Kaldarium, den heißen Raum für Schwitzbäder.
Neben den Termen liegt klein aber von unglaublicher Schönheit der Hadrians Tempel aus der ersten Hälfte des 2. Jhr. im korintischen Stil. Er hat Fasadenverzierungen und Reliefs, deren Originale befinden sich im Museum von Selçuk und die Frieskopien zeigen die mythologische Gründungslegende von Ephesus und dem Gründer Antrokles.
Neben dem Tempel führt eine schmale Gasse zu den Latrinen ( Toiletten ) , die verhältnismäßig gut erhalten sind und uns zeigen, daß die Menschen in der antiken Periode ihren natürlichen Bedürfnissen nebeneinander und gemeinschaftlich nachkamen.

Wenn man von den Latrinen aus weiter geht, sieht man links ein Grabmonument nach achteckigem Plan und gleich daneben einen monumentalen Brunnen aus byzantinischer Zeit. Die Kuretenstraße mündet auf einen kleinen Platz. Links liegt das Tor des Hadrian gegenüber die Celsius Bibliothek und daneben das monumentale Tor der unteren Agora, an der Ecke der Agora die Stoa des Nero und rechts , wenn man sich zur Marmorstraße wendet, finden wir die Ruinen des Bauwerks, das Freudenhaus genannt wird.

Die Celsius Bibliothek , die Marmorstraße , die untere Agora und das Theater

Wo sich die Straße der Kureten mit der Marmorstraße schneidet, liegt die Celsius Bibliothek , ein Beispiel für eine erfolgreiche Restaurierung nicht nur für Ephesus, vielleicht für die ganze Welt.
Dieses großartige Bauwerk, Anfang des 2 . Jhr. n. Chr. in Erinnerung an den Vater eines römischen Konsuls errichtet, ist in ganzer Vollkommenheit wieder erbaut worden, weil fast die gesamten Bruchstücke bei den Grabungen gefunden worden waren. Das Monumentale Tor, direkt neben der Celsius Bibliothek und die untere Agora , die fast ein Quadrad von mehr als hundert Meter Seitenlänge bildet, vermittelt einen wunderbaren Anblick mit den wieder aufgerichteten Säulen und den Ladeneingängen, die den Platz umgeben.
Das Antike Theater , das am Ende der Marmorstraße liegt, hat ein Fassungsvermögen von 30 000 Personen und ist das zweit größte antike Theater der Welt.
Die Zuschauerränge lehnen sich an den Pionberg an, die Bühne hat Hufeisenform nach griechischer Art, die Eingangstore haben Rundbogengewölbe nach römischem Stil, damit ist das Bauwerk als griechisch – römisch zu bezeichnen. Der Baubeginn dieses antiken Theaters liegt im 3. Jhr, v. Chr., sein heutiges Aussehen erhielt es im 2. Jhr. n. Chr.. Der heilige Paulus hat hier viele Male gepredigt, einmal begegneten ihm die Zuhörer dabei mit heftigen Protest.
In diesem Theater werden im Rahmen der Epheser Festtage ( Efes Festival ) große und eindrucksvolle Konzerte abgehalten.

Die Arkadiane , die Kirche der Mutter Maria , das Artemision und andere Ruinen

Weil sie ihre letzte Form zur Zeit des Kaisers Arkadius gefunden hat, wird die Hafenstraße die breiteste Straße in Ephesus Arkadiane“ genannt. Säulen, Denmalsockel und Ladeneingängen, gleich am Anfang rechts, die Ruinen des Theaters und Gymnasiums säumen den Weg.
Wenn man am Ausgang dieses Geländes einem nach links führenden Pfad folgt, kommt man zu den Ruinen eines Bauwerks, das in römischer Zeit als Weizenbörse gebraucht wurde und als das Christentum nach 4. Jahrhunderten Staatsreligion wurde, in eine Marien Kirche umgewandelt. Ruinen in verhältnismäßig gutem Zustand birgt dieser bedeutende geschichtliche Ort für das Christentum, denn es ist die erste Kirche, die der Marienverehrung geweiht war.

Außerdem versammelte sich hier das Konzil von 431, das Nestorius als Irrlehrer verurteilte.
Wenn man sich in Richtung Kuşadasi zu bewegt, sieht man in einiger Entfernung zuerst rechts das ziemlich zerstörte Stadion und direkt daneben die verhältnismäßig gut erhaltenen Mauern und Ruinen des Vediusgymnasiums .
An der gegenüberliegenden Seite der Straße nach Kuşadasi liegen die Ruinen eines der Sieben Weltwunder, des Artemis Tempels, ein für das religiöse gesellschaftliche und ökonomische Leben sehr bedeutender Platz, heute mit seiner einzigen wieder aufgestellten Säule bildet er einen trauriger Anblick.

Haus der Mutter Maria

Wir wissen, daß Johannes der Evangelist ( St. Jean , John ) das Ende seines Lebens in Ephesus verbracht und sein Evangelium geschrieben hat.Wir wissen auch, daß Jesus seine Mutter bei der Kreuzigung unter den Schutz Johannes gestellt hat und daß die Mutter Maria bis an ihr Lebensende auch hier lebte.
Die einheimischen Christen haben von jeher hier einen Marienfeiertag abgehalten und Grabungen an den heiligen Quellen auf dem Pionberg brachten Ende des 19. Jahrhunderts und förderten Ruinen von Fundamenten und Kohlereste aus dem 1. Jahrhundert zu Tage. Heute gibt es hier eine kleine Kirche, die von den Christen als Pilgerort besucht wird. Muslime verehren diesen Platz ebenfalls als geheiligten Ort.

Andere Graubungsplätze in dieser Gegend

Geschichtlich interessierte Touristen sollten die Basilika des Apostels Johannes in Selçuk, das kleine und reiche und bedeutende Museum von Selçuk, sowie die Höhlen der Siebenschläfer am Pionberg aufsuchen. Auch die Isa bey Moschee ist zu empfehlen. Sie stammt aus dem 14. Jhr. und ist ein interessantes Beispiel der türkischen Architektur der Frühzeit.

 

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